Rindfleisch

Notierungen internationaler Terminmärkte, die entweder weltmarktbestimmend oder als Preissicherungsinstrumente relevant sind, sowie Notierungen von Warenbörsen und Kassamarktpreise, die entweder Rückschlüsse auf die heimische Preisbildung und deren Plausibilität erlauben oder die die Wettbewerbsverhältnisse zwischen inländischen Produkten zu ausländischen hierzulande oder auf Exportmärkten widerspiegeln.

Von der weltweiten Rindfleischproduktion (FAO, 2014) bei 68,3 Mio. t werden knapp 14% oder 9,3 Mio. t auf dem Weltmarkt gehandelt. Führender Produzent sind die USA (11,3 Mio. t) vor Brasilien (9,9 Mio. t), der EU (7,5 Mio. t), China (6,8 Mio. t), Indien (3,0 Mio. t), Argentinien (2,8 Mio. t) und Australien (2,3 Mio. t). Auch der Rindfleischmarkt ist von der wachsenden Nachfrage asiatischer Länder und im Nahen Osten geprägt, während etwa in Europa Verbrauch und Produktion stagnieren. So importieren China 1,1 Mio. t Rindfleisch, die USA 1,0 Mio. t, Russland und Japan je 800.000 t sowie die EU, Südkorea und Ägypten je rund 300.000 t. Wichtigste Lieferanten sind Indien (1,9 Mio.t), Brasilien (1,8 Mio. t), Australien (1,5 Mio. t), die USA (1,2 Mio. t) und Neuseeland (500.000 t). Mit Ausfuhren von knapp 300.000 t liegt die EU unter "ferner liefen". Die Union ist sogar Nettoimporteur von etwa 30.000 t Rindfleisch. Laut Europäischer Kommission werde sich die Rindfleischerzeugung der EU nach einem Zwischenhoch 2015 und 2016 - als Folge der mit dem Milchquotenende vergrößerten Milchkuhherde - bis 2024 wieder auf das derzeitige Niveau von unter 7,6 Mio. t abschwächen. Mit einem Selbstversorgungsgrad von 146% und Ausfuhren von knapp 120.000 t bei einer Eigenproduktion von gut 220.000 t spielt der Rindfleischsektor - aufgrund auch des hohen Grünlandanteils - jedoch für Österreich eine bedeutende Rolle.

Die weltweite Fleischproduktion (FAO, 2014: 311,6 Mio. t) und der Verbrauch (309,9 Mio. t) wuchsen in den vergangenen Jahren stetig um ein bis zwei Prozent, wobei die Zuwächse vor allem in Asien lukriert werden und Produktion und Konsum von rotem, also Schweine- und Rindfleisch, in den hochentwickelten Ländern stagnierten. Weltweit führend ist China mit einer Fleischproduktion von 86,6 Mio. t, einem Verbrauch von 89,2 Mio. t und einem Nettoimportbedarf von rund 2,6 Mio. t. Zweitgrößter Produzent ist die EU mit 44,6 Mio. t Fleisch. Sie weist einen Selbstversorgungsgrad von 106% auf, exportiert 3,9 Mio. t und importiert 1,3 Mio. t. Die Union ist drittgrößter Exporteur hinter den USA (7,6 Mio. t) und Brasilien (6,6 Mio. t). Abgesehen von einem wachsenden Geflügelfleischkonsum lassen sich laut Prognosen der Europäischen Kommission künftig leichte Steigerungen der Schweinefleischerzeugung in der EU praktisch nur durch Zuwächse der Exporte erzielen, während Rindfleisch weiter stagniert.